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Die Faszination von „Feuer – Wasser – Erde – Luft“

„Omnia mutantur, nihil interit.“ – Dass sich alles verwandelt und nichts untergeht, wusste schon der römische Dichter Ovid vor rund 2000 Jahren. Doch diese Erkenntnis stammt nicht von Ovid selbst: Bereits die Vorsokratiker suchten im antiken Griechenland nach der archḗ, dem einen Urprinzip, das trotz all der Veränderung um sie herum unveränderlich blieb. Dieses fanden sie in einem oder – wie der Philosoph Empedokles – in allen vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft.
Mag die Lehre der vier Elemente auch heutigen wissenschaftlichen Standards nicht mehr standhalten, so fasziniert sie die Menschen noch immer. Besonders die zerstörerische Kraft der vier Elemente lockt und schreckt ab zugleich. Da verwundert es nicht,

dass sie auch Eingang in die Kunst fanden und oft dargestellt wurden. Doch was macht die Elemente konkret aus? Wie kann man sie darstellen? Wie ihre unbezwingbaren Kräfte in einen Gegenstand bannen? Was ist mit ihnen unmittelbar verbunden?
Diesen Fragen gingen in den vergangenen Wochen und Monaten nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Gymnasien des Beruflichen Schulzentrums in Wangen nach, sondern auch viele weitere Schüler der Klassen fünf bis 13 von weiteren zwölf Gymnasien in Oberschwaben und im Allgäu. Seit dem 8. Mai 2024 können die Ergebnisse dieser künstlerischen Suche auf der Landesgarten Wangen bestaunt werden. Dort tummeln sich nun kleine Erdmännchen neben riesigen Käfern, kämpfen Figuren mit Erdmassen und gegen den Wind, blühen fantastische Blumen im Hellen und im Dunkeln, zeigen sich nie gekannte Fabelwesen und Gartenzwerge, während sich ihre traditionellen Vorfahren hinter Pflanzen verstecken. All das und noch vieles mehr kann man auf der Ausstellung entdecken.
Wer auf die Vernissage am 8. Mai gekommen war, konnte aber noch viel mehr erleben. Dort konnten die Besucher nicht nur sehen, welche Bedeutung Kunst für junge Menschen hat, sondern auch erfahren, wie einige der Werke von Schülern zum Leben erweckt wurden und durch die Reihen der Gäste tanzten. Verschiedene Schülerbands umrahmten die Festreden musikalisch, bevor die Gäste bei Häppchen und Getränken durch die Ausstellung schlendern und sich die Kunstwerke näher anschauen konnten.
Wer die Objekte nun ebenfalls anschauen will, muss sich beeilen, denn die Ausstellung wird nur noch bis Montag, 20. Mai 2024, im Treffpunkt BW auf der Landesgartenschau gezeigt. Danach wandern die Exponate wieder zurück in die jeweiligen Schulen – damit gehen die Kunstwerke zwar nicht unter, aber in ihrem neuen bzw. alten Kontext verwandeln sie sich wieder. Ganz wie bei Ovid.

Text: Dr. Katrin Sterba

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Fotos: Dilara Mutlu und Alexandra Bräuer